Unternehmen werden zunehmend mit komplexen Herausforderungen konfrontiert, die schnell und effizient bearbeitet werden müssen. Gleichzeitig treten innerhalb des Arbeitsprozesses unvorhersehbare Ereignisse auf, an die das Unternehmen sich durch seine festgefahrenen Abläufe und Pläne kaum anpassen kann. Eine Lösung für diese Problematik bieten agile Methoden.
Das klassische Projektmanagement hat eine eindeutige Schwäche: Ändern sich die Anforderungen oder Möglichkeiten, entstehen automatisch höhere Kosten oder die Laufzeit des Projektes muss verlängert werden. Wenden Sie agile Methoden an, müssen Sie in diesen sauren Apfel nicht beißen. Denn Veränderungen werden im agilen Projektmanagement von vornherein angenommen, man bleibt offen und in der Lage, den Arbeitsprozess anzupassen.
Agile Methoden greifen auf einen iterativen Entwicklungsprozess zurück, sie arbeiten also in mehreren Schleifen. Schritt für Schritt wird die Arbeit an das Feedback angepasst, das der Kunde für ein Zwischenergebnis abgibt. So erreicht jede Schleife ein besseres Ergebnis als die vorherige. Gearbeitet wird dabei in kleinen Teams, die sich größtenteils selbst organisieren.
Sind agile Methoden für jedes Projekt geeignet?
Selbstverständlich gibt es auch Arbeitsabläufe, für die sich agile Methoden nicht als hilfreich erweisen. Das gilt beispielsweise für Projekte mit klar definierten Zielen und Ressourcen, die eine hohe Planungssicherheit benötigen und diese auch gewährleisten können. Hier sollten Sie auf klassische Hierarchien und feste Abläufe zurückgreifen.
Das agile Arbeiten empfiehlt sich bei allen Projekten, deren Anforderungen sich stetig verändern und deren Umsetzung noch nicht klar definiert werden kann. Kennen Sie weder das Ziel noch den Weg dorthin, können Sie sich nur ausprobieren und aus Fehlern oder Erfolgen lernen. Genau das ist es, was Agilität ausmacht.
Drei agile Methoden in der Übersicht
1. Scrum
Ein Scrum-Team arbeitet in sogenannten „Sprints“, die eine bis vier Wochen dauern und ein bestimmtes Arbeitsergebnis zum Ziel haben. Sie beginnen mit einem Planungsmeeting, indem die Mitglieder des Teams verschiedene Rollen übernehmen. Der sogenannte Product Owner ist dafür zuständig, die anstehenden Aufgaben zu priorisieren, während der Scrum Master das Team zur Umsetzung der Aufgaben berät. Ist ein Sprint beendet, präsentiert das Team seine Ergebnisse in einem Meeting und holt Feedback von Kunden oder Auftraggebern ein.
2. Helix
Die Helix-Methode teilt die Führung auf zwei Linien auf. Die sogenannte „Value Creation“ ist verantwortlich für die fachliche Führung, die operative Umsetzung und das Setzen inhaltlicher Prioritäten. Die andere Linie wird „People“ genannt. Sie sorgt für die personelle Führung und Weiterentwicklung. Beide Linien sind gleichberechtigt und vereinen ihre Perspektiven zu einem umfassenderen Verständnis des Arbeitsprozesses.
3. Lean Start-up
Wie Scrum geht auch die Lean-Start-up-Methode iterativ vor. Zunächst wird ein Produkt oder eine Dienstleistung so schlicht und minimalistisch wie möglich entwickelt. Im Anschluss wird der Erfolg gemessen, den dieser Ansatz erzielt hat. Auf Basis dieser Ergebnisse erarbeitet das Team die Stärken und Schwächen des Lösungsansatzes und optimieren ihn. Darauf folgt eine erneute Erfolgsmessung und Optimierung.
Fazit: Was bringen mir agile Methoden?
Agile Methoden basieren auf einem iterativen Vorgehen, bei dem Entwicklungsprozesse stetig wiederholt und durch Feedback schrittweise verbessert werden. Teamwork und Kundenzufriedenheit stehen im Mittelpunkt. Auf Änderungen in Anforderungen oder Ressourcen kann schnell und einfach eingegangen werden. So werden Arbeitsprozesse beschleunigt, flexibel und anpassungsfähig.